Mit meiner Antwort zu dieser Chat-Frage könnte dieser Blogartikel schon zu Ende sein.
Ich gebe zu, das wäre ein bisschen dürftig, zumal für eine lebenserfahrene Frau für mich, die reich an Erfolgen und an Misserfolgen ist..
So bedanke ich mich für die Steilvorlage 😉 und steige gerne etwas tiefer in die Materie ein.
Zunächst einmal:
ich bin kein Freund von Definitionen, zumal nicht für ein Thema, das so viele Facetten und so viel Individualität beinhaltet.
Schon allein das Wort „Definition“ ist für mich in diesem Zusammenhang nicht angemessen.
Definition kommt aus dem Lateinischen und steht für
„Abgrenzung“.
Möchte ich also etwas „definieren“, dann möchte ich etwas „abgrenzen“. Da fängt es schon an:
- Was will ich wovon abgrenzen?
- Erfolg von Misserfolg?
- Weiblich von Männlich?
- Persönlich von Unternehmerisch?
- Mich von “den Anderen”?
Was ist Erfolg?
Nähern wir uns dem Thema doch einfach über Wikipedia:
“Um Erfolg handelt es sich, wenn Personen oder Personenvereinigungen die gesetzten Ziele erreichen. Gegensatz ist der Misserfolg.
Als Ziele kommen bei Personen persönliche Ziele und bei Personenvereinigungen beispielsweise Unternehmensziele in Frage. Persönliche Ziele können materielle Ziele sein wie zum Beispiel Einkommen oder Karriere und emotionale bzw. immaterielle Ziele wie etwa Anerkennung oder Glück. Unternehmensziele wie Gewinnmaximierung oder
Kostendeckung müssen der Förderung des Betriebszwecks dienen oder diesen ermöglichen.
Werden diese Ziele erreicht, tritt Erfolg ein, der sich in einem Erfolgserlebnis niederschlägt.
Es ist also eine Frage von Zielen?
Sehen Männer und Frauen die gleichen Ziele als erstrebenswert an? Beziehungsweise welche Ziele sind für beide gleich erstrebenswert?
Ich glaube, dass es viele Ziele gibt, die Frauen und Männer gleichermaßen wichtig sind und erspare uns einen Ausflug in die Maslowsche Bedürfnishierarchie oder -pyramide.
ABER …
Frauen und Männern werden unterschiedliche Attribute zugeschrieben
- und das könnte Auswirkungen haben!
Hier habe ich eine Aufstellung der gängigen Attribute für das jeweilige Geschlecht – raten Sie, welche Seite eher für männliche Attribute und welche eher für weibliche Attribute steht
😉😉😉
- organisiert
- kommunikationsfähig
- kooperativ
- flexibel
- kommunikativ
- diplomatisch
- engagiert
- diszipliniert
- Orientierung an Wertvorstellungen
- Bezug auf Umwelt, soziales Engagement,
Klimawandel, den Umgang mit neuen Technologien - Ausrichtung / Wachstumsziele des Unternehmens mit einem breiten gesellschaftlichen Sinn verknüpfen.
- Wert auf zufriedene Kunden und Mitarbeiter
- Mitarbeitermotivation durch Einbindung der Mitarbeiter eher über Strategien, die deren Situation im Beruf verbessern.
- machtbewusst
- durchsetzungsstark
- selbstsicher
- autoritär
- statusorientiert
- taktisch
- wettbewerbsorientiert
- risikobereit
- entscheidungsstark
- Ausrichtung / Wachstumsziele des Unternehmens an wirtschaftlichen
Zielen orientieren - achten eher auf Finanzen und Investitionen
- Mitarbeitermotivation eher durch Statussymbole und finanzielle Vergütung durch monetäre
- Belohnungssysteme wie Bonuszahlungen oder das Angebot eines Dienstwagens, um Wertschätzung auszudrücken
Anmerkung: Diese Listen stammen nicht von mir, sie sind Auszüge aus verschiedenen Studien mit Führungskräften.
Noch eine Anmerkung: Selbstverständlich unterliegen diese Attribute einem stetigen Wandel UND viele Menschen vereinen Attribute (Eigenschaften) beider Seiten in sich!!!
Wo also liegt das Problem?
Die unternehmerische Welt im Großen und Ganzen, wie sie heute noch besteht ist männlich geprägt. Das ist kein Wunder, es gab in der Vergangenheit nur sehr wenige Frauen, die “das Sagen hatten”.
Entsprechend sind auch die Ziele vieler “alt-eingesessener” Unternehmen definiert. Viele dieser Ziele sind unbestritten – der Zweck eines Unternehmens liegt nun einmal darin, kostendeckend zu arbeiten und Gewinne zu erwirtschaften. … die große Frage ist das WIE?
Eine weitere Frage:
Können Frauen voll umfänglich hinter den Zielen stehen, die ihre Unternehmen für sich ausgerufen haben?
Hier kommen wir der Sache vielleicht ein bisschen näher. Viele Männer fühlen sich wohl in den Zielen des Unternehmens, sie entsprechen ihrem Denken und ihrer Einstellung, ihren “Attributen”. Viele Frauen fühlen sich damit nur bedingt wohl, wissen aber oft nicht, woran es liegt.
Wie wird "man" reich an Erfolg?
ERFOLG-REICH ist der, der Statussymbole besitzt und herzeigen kann: “mein Haus, mein Auto, mein Pferd, meine Yacht, … ” … und natürlich meine Karriere!!! … das ist in vielen Köpfen verankert.
ABER, das ist viel zu eng gedacht!
Das Wort ERFOLG stammt von dem Verb “erfolgen”, das die Folge, Konsequenz oder den Effekt des Handelns beschreibt. Erfolgen bedeutet so viel wie “erreichen, sich erfüllen, zuteil werden”
Das ist die Crux an dieser ganzen Geschichte!
ERFOLG ≠≠≠≠≠ STATUSSYMBOL
(Erfolg ist NICHT GLEICH Statussymbol)
ERFOLG im eigentlichen Sinne ist die Folge von Handeln, um ein Ziel zu erreichen
Die für mich stimmige Formel für Erfolg ist:
- Ziele, die zu mir passen, zu meinen Fähigkeiten, Eigenschaften, Werten
- motivieren mich zum Handeln, dazu alles zu tun, um diese Ziele zu erreichen.
- Daraus entsteht mein ERFOLG.
Je besser die Ziele zu mir passen, desto mehr setze ich mich für sie ein und desto REICHER an ERFOLG werde ich.
Ein Ziel, das zu mir passt, mit dem ich mich wohl fühle, das meinen Fähigkeiten und meinen Eigenschaften entspricht motiviert mich dazu, alles daran zu setzen, dass ich es auch erreiche, dass ich ERFOLG-REICH bin bzw. werde.
Was tun?
- Klarheit erlangen darüber, was Erfolg für Dich ganz persönlich bedeutet
- Ziele definieren, die zu Dir passen
- Loslegen
- Jeden noch so kleinen Erfolg feiern
Der häufigste Einwand, den ich höre ist:
“Ich kann doch nicht einfach Ziele definieren, die zu mir passen, sie müssen doch auch den Zielen meines Arbeitgebers, meiner Familie, meines Umfeldes entsprechen!”
Mein Tipp:
Kläre erst einmal für Dich selbst, was für Dich ganz persönlich wichtig ist und schau dann, wie Du das was für Dich wichtig, passend, stimmig ist umsetzen kannst.
Angelika Mändle