Wir alle streben nach Anerkennung und wollen von unseren Mitmenschen gemocht werden. Wir neigen dazu, uns von den Meinungen und Ansichten Anderer abhängig zu machen, um möglichst viel Aufmerksamkeit und Beachtung zu bekommen.
Dabei vergessen wir oft unseren eigenen Wert, den wir der Welt da draußen in Wirklichkeit bieten könnten und machen uns kleiner, als wir eigentlich sind.
Eigenen Wert erkennen – Die Gesellschaft, die Digitalisierung und die alten Glaubenssätze
Im heutigen Zeitalter der Gesellschaft versuchen wir unseren Wert über Vergleiche mit unseren Mitmenschen zu messen.
An dieser Stelle spielt insbesondere der ständige Zugriff auf das World Wide Web eine durchaus große Rolle.
Die Nutzung von Social Media macht es uns nicht nur möglich, das Leben anderer Menschen zu verfolgen, sondern lässt uns auch Vermutungen aufstellen, dass diese Menschen womöglich rund um die Uhr glücklich sind. Was natürlich völliger Quatsch ist.
Daneben messen wir unseren Wert häufig über veraltete Glaubenssätze wie: „Du bist nur gut genug, wenn Du hart arbeitest!“.
Selbstverständlich ist auch dies nicht der Maßstab, den Sie nehmen sollten, um Ihren Wert zu erkennen, denn Sie sind weitaus mehr, als Ihre Arbeit, die Sie täglich leisten.
Während meiner Tätigkeit als Speakerin ist mir aufgefallen, dass der eigene Wert auch noch über Schulabschlüsse bestimmt wird. Da war ich dann etwas sprachlos. Nicht zu glauben, oder?
Aber es geht noch weiter. Unsere Gesellschaft ermittelt den Wert eines Menschen nicht nur aufgrund seiner Leistung, sondern auch wegen seines Ruhms und ab und an sogar wegen seines Äußeren. Das ist ja wohl jetzt wirklich ohne Sinn und Verstand, oder?
Zu guter Letzt haben wir dann noch verinnerlicht, dass Situationen, in welchen wir gescheitert sind, unseren Wert verringern würden.
Okay, jetzt ist aber wirklich Schluss!
Eigenen Wert erkennen – Was Ihr Wert mit Ihrer Kindheit zutun hat
Doch woher kommt das alles? Schon im Kindesalter werden wir geprägt in dieser Hinsicht, denn genau in dieser Zeit lernen wir die Maßstäbe, wie wir unseren Selbstwert bestimmen.
Hier spielt vor allem Lob und Anerkennung eine Rolle. Gleichwohl sicherlich auch Bestrafung und Rüge, die wir erfahren haben.
Werte entwickeln sich letztendlich aus den Bedürfnissen des Menschen. Durch unsere Erfahrungen und die Entwicklung werden sie geprägt und modifiziert.
Unser Selbstwert ist also nicht mehr als die Bewertung, die wir uns selbst zuschreiben.
An dieser Stelle ist entscheidend, ob wir über Selbstakzeptanz verfügen und uns so annehmen, wie wir sind und ja, ich meine hier auch mit all unseren möglicherweise negativen Seiten. Es ist wichtig, sich selbst zu vertrauen.
Eigenen Wert erkennen – Es ist die erste Reihe und nicht die zweite Reihe
Erst vor kurzem habe ich auf einem meiner Seminare einer Teilnehmerin versucht, genau das beizubringen.
Ich konnte ihr dabei helfen zu verstehen, dass sie sich in der zweiten Reihe nicht wirklich wohl fühlt. Sie gehört in die erste Reihe!
Sie hat hervorragende Führungsqualitäten, ist reflektiert und weiß prinzipiell genau, was sie will. Aber sie hat es versteckt, sie hat sich klein gemacht, sie hat sich den Rahmenbedingungen angepasst, anstatt den Rahmen zu sprengen.
Ja, es geht um eine Frau, die Kinder hat, die wegen der Kinder nicht Vollzeit arbeiten möchte. Sie möchte eine wirklich gute Balance zwischen Arbeit und Familie haben.
Aber, sie hatte das Ruder aus der Hand gegeben. Das „alte Denken“, dass jemand, der in Teilzeit arbeitet, nur weniger verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen kann, sitzt noch tief. Das ging so selbstverständlich, dass sie sich gar keine Gedanken darum gemacht hat. Sie hat nur bemerkt, dass sie unzufrieden war.
Aber nicht nur dieses „alte Denken“, sondern auch ein Erlebnis aus der Vergangenheit führte dazu, dass sie in der zweiten Reihe blieb. Einer ihrer damaligen Chefs traute ihr die Führungsverantwortung nicht zu. Das wirkte noch in ihr nach.
Solche Dinge laufen sehr subtil. Oberflächlich betrachtet wollen viele Firmen uns Frauen in Führungspositionen und propagieren ihre Familienfreundlichkeit. In den Köpfen vieler Mitarbeiter und Vorgesetzter steckt aber weiterhin das alte Vorurteil.
Für meine Teilnehmerin bedeutete das, dass sie dafür kämpfen muss. Sie muss einfordern, was ihr zusteht, denn sie hat festgestellt, dass sie genau im richtigen Job ist.
Das einzige, was sie jetzt tun muss, ist für sich einstehen, ganz klar zu kommunizieren, was sie will, was sie wert ist, was ihre Kompetenzen und Fähigkeiten sind und was diese Firma alles von ihr haben kann, wenn sie ihre vorgefertigten Erwartungen ändert.
Es mag eine Herausforderung sein, für sich selbst zu fordern und den eigenen Wert in den Vordergrund zu stellen, aber es lohnt sich.
Tipp 1: Die eigenen Fähigkeiten bewusst machen
Machen Sie sich Ihre Fähigkeiten bewusst.
Was können Sie besonders gut? Wo liegen Ihre Stärken? Worin sind Sie erfolgreich? Was sind Eigenschaften, die Menschen in Ihrem Umfeld an Ihnen am meisten schätzen? Was haben Sie alles schon in Ihrem Leben erreicht?
Greifen Sie auf Ihre Ressourcen zurück und setzen Sie auf Ihre innere Kraft. Haben Sie vertrauen in sich selbst und machen Sie sich bewusst, dass nur Sie Ihre Meinung über Ihr eigenes Ich beeinflussen können.
Selbstreflexion ist eine gedankliche Auseinandersetzung mit den eigenen Reaktionen auf bestimme Erlebnisse. Durch die Anwendung der Selbstreflexion ist es uns letztlich möglich, Lernprozesse zu entwickeln und unser Verhalten in gewissen Situationen zu verändern.
Die Konfrontation mit den eigenen Emotionen gibt uns Motivation, einen neuen Weg einzuschlagen und verhilft uns, unseren Selbstwert wieder zu erkennen.
Tipp 2: Eine wertschätzende Haltung gegenüber der eigenen Person einnehmen
Wann haben Sie sich das letzte Mal für einen Ihrer Erfolge gelobt und so richtig gefeiert? Sie erinnern sich nicht?
Ist es vielleicht auch schon lange her, dass Sie sich für eine gute Leistung gelobt haben? Sind Sie stolz auf die Arbeit, die Sie jeden Tag aufs Neue leisten?
Ab heute sind Sie das! Wir sollten nicht nur anderen Menschen, sondern auch uns selbst Komplimente machen und uns würdigen für all das, was wir tun.
Deswegen habe ich folgende Übung für Sie: Stellen Sie sich einmal vor den Spiegel und sagen Sie zu sich selbst: „Wow, was ich heute alles erreicht habe! Ich bin toll!“
Fühlt sich das nicht gut an? Wertschätzung ist weitaus mehr als nur Freundlichkeit.
Den eigenen Wert zu erkennen und zu schätzen ist eine innere Haltung von Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber des eigenen Ichs. Machen Sie sich bewusst, dass letztlich positive Gedanken und Worte für eine bessere Ausstrahlung sorgen und Ihr Selbstbewusstsein auf das nächste Level heben.
Tipp 3: Sie sind mehr als das, was andere von Ihnen denken
Nachdem Sie nun ganz klar wissen, wo Ihre Stärken liegen und was Sie dieses Jahr bereits alles geschafft haben, vergessen Sie die Meinung der anderen Menschen.
Machen Sie sich in jeder Situation klar, dass Sie nicht die Ansicht Ihrer Mitmenschen teilen müssen und schon gar nicht müssen Sie sich mögliche Abwertungen zu Herzen nehmen.
Sie sind gut so, wie Sie sind, denn es gibt Sie nur einmal so, wie Sie hier auf der Erde sind! Keiner ist so, wie Sie und wird es jemals sein!
Tipp 4: Seien Sie dankbar
Dankbarkeit macht glücklich, daher seien Sie dankbar.
Es ist bewiesen, dass dankbare Menschen zufriedener in Ihrem Leben sind und mit Stress weitaus besser umgehen können.
Für uns ist es selbstverständlich, ein Dach über dem Kopf zu haben und jeden Tag trinken und essen zu können. Doch für einige Menschen auf unseren Welt ist genau das nicht möglich.
Daher empfehle ich Ihnen die kleinen Dinge zu schätzen.
Machen Sie auch Mitmenschen in Ihrem Umfeld Komplimente, oder loben Sie diese. So stärken Sie deren Selbstwert, aber erhalten auch ein positives Feedback zurück.
Eigenen Wert erkennen – Fazit
Die Stabilisierung des Selbstwertgefühls ist am Ende des Tages eine Aufgabe, die Sie ihr ganzes Leben lang begleiten wird.
Den eigenen Wert zu erkennen und sich selbst wertzuschätzen, ist natürlich ein Stück weit an Arbeit, aber auf diesem Weg erfahren Sie auch einiges über sich selbst, was Sie möglicherweise noch nicht wussten.
Ein gutes Selbstwertgefühl ist schlussendlich der Schlüssel, welcher einige Türen in Ihrem Leben öffnen kann.
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